Volker Hutfils, Kreissprecher
Herr Minz stellt in Frage, dass es hier im Herzogtum überhaupt so etwas wie eine Gefahr von rechts gibt. Er ignoriert einfach die in dem Artikel genannten Fakten, wie die Nazischmierereien in Ratzeburg, die dazu aufriefen, die Pröpstin Eiben, Bürgermeister Voss und den Fraktionsvorsitzen der LINKEN, Michael Schröder, zu töten. Darüber hinaus kann ich von Beleidigungen, Bedrohungen, Sachbeschädigungen und tätlichen Angriffen gegen ‚alternativ‘ oder ‚fremdländisch‘ aussehende Einwohnerinnen berichten. Der Ratzeburger Marktplatz wurde von den Rechten zur ’national befreiten Zone‘ auserkoren.
Herr Minz hat sich offensichtlich intensiv mit der Kriminalitätsstatistik beschäftigt. Er vergisst aber zu erwähnen, dass bei der so genannten ‚Ausländerkriminalität‘ ein Großteil der Delikte Verstöße gegen Gesetze sind, die für deutsche Staatsbürgerinnen gar nicht gelten (Residenzpflicht, Arbeitsverbot etc).
Herr Minz beklagt statt dessen ‚brennende Autos und schwer verletzte Polizisten auf Demonstrationen der >Linken<‚. Ich selbst habe hier im Kreis bereits mehrere Kundgebungen und Demonstrationen zu verschiedenen Anlässen angemeldet, geleitet und war wohl auch bei allen größeren Aktionen der letzten Jahre dabei – Ausschreitungen habe ich dabei keine mitbekommen.
Wenn wir zusammen mit antirassistischen Gruppen und engagierten Einwohnerinnen in diesem Jahr wieder zum Gedenken an die Opfer der rassistisch motivierten Brandanschläge in Mölln 1992 auf die Straße gehen, werden wir auch gegen leider weit verbreitete Meinungen, wie die von Herrn Minz demonstrieren. Denn in der Verharmlosung des Neofaschismus in Kombination mit einer latenten Ausländerfeindlichkeit liegt eine nicht zu unterschätzende Gefahr!
Die diesjährige Demonstration findet am Sa., 17.11. ab 12 Uhr auf dem Möllner Bauhof statt. Von dort geht es durch die Altstadt, vorbei am Brandhaus, zum Schulberg. Dort finden ab 16 Uhr weitere Aktionen, Informationen und ein Livekonzert in der Sporthalle statt.
Wer brennende Autos und Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht herbei reden möchte, wird sicherlich wieder enttäuscht werden. Ich wünsche mir ein breites und buntes Spektrum an Teilnehmerinnen, die ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz setzen.
Volker Hutfils
Lange Reihe 72, 23628 Krummesse, Tel. 0170 3435268
Funktion:
Kreisvorstandssprecher DIE LINKE.
KV Herzogtum Lauenburg