In Lauenburg leben mehr als 1.600 Menschen, die auf Leistungen des Jobcenters angewiesen sind. Aber Lauenburg ist die einzige Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg die nicht über einen eigenen Jobcenter Standort verfügt. Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar und muss unverzüglich beendet werden. Die betroffenen Menschen in Lauenburg und Umgebung sind grob benachteiligt!
3 x von Lauenburg nach Geesthacht
für ein Darlehen
Während Ratzeburg und Schwarzenbek mit ähnlichen Fallzahlen über je ein eigenes Jobcenter verfügen, müssen die Betroffenen in Lauenburg für jeden Behördengang in eine andere Stadt fahren. Wer z. B. ein Überbrückungsdarlehen benötigt, muss für die Beantragung, die Bewilligung und die Auszahlung in der Regel dreimal nach Geesthacht fahren. Nicht nur für Alleinerziehende oder Menschen mit einem Handicap ist dies immer mit einer kleinen logistischen Herausforderung verbunden. Auch unter ökologischen Aspekten ist dies klimapolitischer Irrsinn.
Demokratische Beschlüsse werden missachtet!
Die Forderung nach einem eigenständigen und regelmäßigen Beratungsanagebot in Lauenburg ist nicht neu. Es liegen bereits seit Jahren entsprechende Beschlüsse der Gremien des Kreises und der Stadt Lauenburg vor. So hatte der Hauptausschuss der Stadt Lauenburg schon 2011 und der Kreistag bereits 2010 Beschlüsse für ein dortiges Jobcenter gefasst. Leider hat der ehemalige Landrat die Beschlüsse seinerzeit nicht gegen den Widerstand der Geschäftsführung des Jobcenters umgesetzt.
Die Linksfraktion hatte daher Anfang 2019 erneut einen entsprechenden Antrag in den Kreistag eingebracht. Dieser wurde in die zuständigen Ausschüsse verwiesen. Zwischenzeitlich wurde ein völlig unzureichender Kompromiss mit der Jobcenter-Geschäftsführung geschlossen, der lediglich eine lockere Abfolge von Informationsveranstaltungen und ähnlicher Angebote in Lauenburg vorsieht. Mit Gleichbehandlung hat das nichts zu tun. Für die Betroffenen bleibt es ein untragbarer Zustand.
DIE LINKE setzt sich weiter für einen Jobcenter-Standort in Lauenburg ein.
Die Linksfraktion veranstaltet in ihrer Reihe „Fraktion vor Ort“ am Mittwoch, den 29.01.2020 um 18:30 Uhr eine öffentliche Fraktionssitzung zu dem Thema im Restaurant Ponte Vecchio, Büchener Weg 9 in Lauenburg. Interessierte Gäste sind hierzu herzlich eingeladen.
Außerdem findet am Donnerstag, den 30.01.2020 um 17:30 Uhr im Künstlerhaus Lauenburg, Elbstraße 54 eine ebenfalls öffentliche Sitzung des Kreistagsausschusses für Soziales, Bildung und Kultur statt. Es würde die dortige Diskussion sicherlich beflügeln, wenn viele Betroffene bei der Sitzung anwesend wären und sich in der Fragestunde zu dem Thema selbst einbringen würden. Das wäre ein kleines Stück gelebte Demokratie.
Soziale Sicherheit statt Hartz IV,
Armut und Schikane!
Die heute betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner bei der Erlangung einer angemessenen Beratungsmöglichkeit zu unterstützen, ist eine Tagesaufgabe. Aber generell sind wir der Meinung: Hartz IV muss weg! Diese Gesetzgebung ist unsozial und die daraus abgeleiteten Sanktionen sind ungerecht und verfassungswidrig, denn jedem Menschen ist ein Existenzminimum zu gewährleisten, dass ihm die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht!