Anke Bertram und Susanne Spethmann

Was ist aus dem Beifall geworden? Unser Gesundheitssystem zwei Jahre nach Coronabeginn

Die Linke Kreis Herzogtum Lauenburg führt am 26. April 2022 um 19.00 Uhr eine gesundheitspolitische Online-Diskussionsveranstaltung durch.

Ratzeburg – Als vor etwa zwei Jahren von vielen Balkonen und aus offenen Fenstern Beifall für die Pflegefachkräfte geklatscht wurde, haben viele damit zugleich die Hoffnung auf eine substanzielle Veränderung des Gesundheitssystems verbunden. Die Bedeutung pflegerischer Arbeit für unser gesellschaftliches Leben war damals im Focus des öffentlichen Bewusstseins.

„Mit unserer Veranstaltung wollen wir die aktuelle Lage in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und der Geburtshilfe beleuchten,“ erläutert Yvonne Treptow, Sprecherin des Kreisverbandes der Linken. Treptow: „Sind die Gehälter gestiegen? Haben sich die Arbeitsbedingungen verbessert? Hat sich der Personalschlüssel verändert? Diesen Fragen möchten wir zusammen mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich auf den Grund gehen.“ Als Gäste sind die Vorsitzende des Hebammenverbands Schleswig-Holstein e.V., Anke Bertram sowie die Landesvorsitzende der Linken, Susanne Spethmann, selbst Pflegefachkraft (und Spitzenkandidatin auf der Liste zur Landtagswahl), eingeladen.

Aus Sicht der Linkspartei müsste eine deutlich angemessenere Bezahlung, eine bessere personelle Ausstattung sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und der Geburtshilfe Beschäftigten auf der gesellschaftspolitischen Agenda stehen.

Berichte von Pflegefachkräften deuten nach Ansicht der Linken eher auf eine weiterhin inakzeptable Situation in der gesundheitlichen Versorgung, insbesondere der Pflege. Darüber hinaus häufen sich Nachrichten über die Schließung von Geburtsstationen in Kliniken. Jüngstes Beispiel ist die Schließung der Geburtsstation des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg. Auch in den Kreißsälen anderer Krankenhäuser spitzt sich der Personalmangel immer weiter zu. In einem offenen Brief hat sich der Hebammenverband Schleswig-Holstein zutiefst besorgt über die Situation der Geburtshilfe hilferufend an den Ministerpräsidenten Daniel Günther sowie an die Fraktionsvorsitzenden der Parteien im Landtag gewandt.

Treptow: „Wir wollen klären, ob der gegenwärtigen Situation im Gesundheitssektor nicht ein grundsätzlicher Systemfehler zugrunde liegt und welche strukturellen Faktoren eine bedarfsgerechte Ausstattung von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen sowie der Geburtshilfe behindern.“

Die Diskussionsveranstaltung findet als Online-Format statt.
Es sind alle interessierten Mitmenschen herzlich eingeladen an diesem Abend mitzudiskutieren. Unter der Adresse  
info@dielinke-khl.de können die erforderlichen Zugangsdaten angefordert werden.