Die Insolvenz des Johanniter Krankenhauses Geesthacht ist ein schwerer Schlag für die Menschen in der Region und ein Armutszeugnis für die Gesundheitspolitik in Schleswig-Holstein. Die Schließung dieses wichtigen Krankenhauses gefährdet die medizinische Versorgung Tausender Menschen und ist ein weiterer Beweis dafür, dass die aktuelle Krankenhausfinanzierung nicht funktioniert. Bis zu 700 Arbeitsplätze und die Krankenhausversorgung für ca. 100.000 Menschen im Südkreis stehen auf der Kippe.Mit einer Schließung des Krankenhauses wird die letzte Geburtenstation im Kreisgebiet wegfallen. Auch die vorbildliche Betreuung psychisch kranker Menschen ist dann nicht mehr gegeben.
Die Linke fordert den Kreis und die Landesregierung auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die medizinische Versorgung in Geesthacht zu sichern. Dieses wären:
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Sofortige Sicherung der Arbeitsplätze: Die Beschäftigten des Krankenhauses müssen vor Entlassungen geschützt werden. Es muss ein Konzept zum Erhalt aller Arbeitsplätze erarbeitet werden
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Sicherung der medizinischen Versorgung: Die Versorgung der Patientinnen und Patienten muss gewährleistet bleiben. Eine kurzfristige Lösung zur Aufrechterhaltung des Klinikbetriebs ist dringend erforderlich.
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Grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung: Die chronische Unterfinanzierung von Krankenhäusern ist ein strukturelles Problem. Die Linke fordert eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung, die eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung aller Krankenhäuser sicherstellt.
Unser Kreissprecher der Linkspartei Marc-André Bornkessel erklärt: „Ein Gesundheitssystem in dem Fallpauschalen, Budgetierungen und Zielmargen vor der qualifizierten Gesundheitsversorgung stehen ist nicht im Interesse der Bürgerinnen und Bürger. Gesundheit ist in Deutschland zur Ware geworden und wird den marktwirtschaftlichen Gesetzen unterworfen. Kliniken, die sich im Wettbewerb nicht behaupten können gehen in die Insolvenz, werden geschlossen oder von Gesundheitskonzernen übernommen. Bei Übernahmen durch Konzerne werden die Krankenhäuser auf Effizienz getrimmt und Abteilungen, die nicht ausreichend Profit abwerfen wie z.B. Geburtenstationen lässt man schließen. Die Linke fordert die Rekommunalisierung des Krankenhauses. Das Johanniter Krankenhaus muss als kommunales Krankenhaus in vollem Umfang weitergeführt werden“