DIE LINKE: Ratzeburger Umgehungsstraße ist nur Teil der Lösung

Wenn es nach dem Bundesverkehrswegeplan geht, kann die Umgehungsstraße für Ratzeburg kommen. „Die Umgehungsstraße ist auf absehbare Zeit die einzige realisierbare Möglichkeit, um den LKW-Durchgangsverkehr aus der Inselstadt heraus zu bekommen. Die aktuell favorisierte Variante würde gleichzeitig zu einer Entlastung der Ortsdurchfahrt von Schmilau führen und ist auch aus ökologischer Sicht noch einigermaßen vertretbar“, erläutert Michael Schröder, Landtagskandidat der LINKEN für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg Nord, die Position seiner Partei.

Schröder: „Es ist schon etwas merkwürdig, dass einige Parteien versuchen, das Thema für den Wahlkampf auszuschlachten. Die Einstufung in den vordringlichen Bedarf ist seit der Grenzöffnung vor über 27 Jahren überfällig. Das sich Herr Brackmann von der CDU, als Vorsitzender des Verkehrsausschusses, die Entscheidung jetzt als sein persönliches Verdienst zuschreibt, ist etwas lächerlich. Noch schlimmer ist es, dass jetzt, wo die Gelder da sind und es richtig los gehen könnte, in Kiel auf Grund eines kurzsichtigen Personalabbaus durch die SPD-geführte Landesregierung, keine Planungskapazitäten vorhanden sind und wir vermutlich noch Jahre auf die Realisierung warten müssen.“

Nach Ansicht der LINKEN kann eine Umgehungsstraße aber nur Teil der Lösung sein. So sei ein Großteil des Verkehrs auf der Insel hausgemacht. „In der Schlage vor der Pförtnerampel stehen Ein- und Auspendler, Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto in die Kita oder zur Schule fahren, Menschen, die ihre Einkäufe in der Vorstadt erledigen wollen und im Sommer natürlich die Touristen. Für dieses Klientel müssten Anreize geschaffen werden, um auf das Auto zu verzichten oder es außerhalb des Zentrums stehen zu lassen. Wir müssen da etwas visionär denken: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Shuttle-Service mit elektrisch betriebenen, autonom fahrenden Kleinbussen, die kostenlos vom Bahnhof über den St. Georgsberg auf die Insel und von dort weiter zur Vorstadt pendeln. Kurzfristig realisieren ließe sich ein enges Netz aus Fahrrad-Verleihstationen, die mit gut ausgebauten und sicheren Radwegen verbunden sind,“ erläutert Schröder die Forderungen seiner Partei.

Generell setzt sich DIE LINKE für ein flächendeckendes, gut getaktetes und bezahlbares ÖPNV-Angebot ein. Schröder: „DIE LINKE tritt dafür ein, dass alle Menschen in Schleswig-Holstein eine Mobilitätsgarantie erhalten. Als Einstiegsprojekt für einen ÖPNV zum Nulltarif wird DIE LINKE einen Gesetzentwurf in den Landtag einbringen, der allen minderjährigen Einwohnerinnen und Einwohnern die kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ermöglichen soll. Perspektivisch streben wir einen steuer- oder umlagefinanzierten ÖPNV zum Nulltarif für alle Einwohnerinnen und Einwohner an.“