Zu den Corona-Infektionen und Todesfällen in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen in Kiel: „Schutzausrüstung unverzüglich zur Verfügung stellen!“

Menschen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sind von Corona besonders gefährdet. Hier leben Menschen sehr eng zusammen und haben viel und intensiven Kontakt. Vor kurzem ist es in Kiel in einer Wohneinrichtung zu Corona-Infektionen und leider auch zu Todesfällen gekommen.

Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen forderte nun in einer Pressemitteilung, dass unverzüglich eine angemessene Schutzausrüstung auch in Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung gestellt wird; ebenso wie Hinweise zum Selbstschutz in barrierefreier Sprache.

„Die Forderung des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen ist absolut richtig“, sagt Peter Bochynski, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft selbstbestimmte Behindertenpolitik in der Partei DIE LINKE Schleswig-Holstein. „In solchen Wohneinrichtungen leben viele Menschen, die zu Risikogruppen gehören. Sie müssen besonders geschützt werden. Menschen mit Behinderungen werden oft genug in unserer Gesellschaft vergessen. Beim Schutz vor der Corona-Pandemie darf das nicht passieren“, so Bochynski.

„Genauso wie in Pflegeheimen und Krankenhäusern muss bei Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen höchste Aufmerksamkeit für den Schutz der Menschen in der Einrichtung und des Personals gelegt werden. Schutzausrüstung und Aufklärung müssen schnell überall verfügbar sein. Die Personaldecke in allen Bereichen des Gesundheits-, Pflege—und Sozialsektors muss ermöglichen, dass infizierte Personen nicht weiter zur Arbeit gehen müssen, wie es etwa in dem Pflegeheim im Kreis Stormarn der Fall ist, wo es zu einem starken Ausbruch von Corona kam“, ergänzt Monika Kulas, Mitglied des Vorstandes der Partei DIE LINKE Schleswig-Holstein.

“Es muss Raum geschaffen werden, in den nicht infizierte Bewohnerinnen und Bewohner solcher Einrichtungen ausweichen können, wenn es zu Infektionen in einer Einrichtung kommt. Wie bei anderen Gruppen, die eng zusammen leben, sollte man über die vorsorgliche Anmietung jetzt freistehender Ferienwohnungen, Hotels etc. nachdenken“, erklären Peter Bochinsky und Monika Kulas gemeinsam.

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