Erfolreiche Kundgebung gegen Nazis und für Linke Freiräume in Ratzeburg

„Am Freitagnachmittag versammelten sich rund 50 Demonstranten auf dem Marktplatz in Ratzeburg, um gegen die Entwicklung der Neonaziszene in Ratzeburg und die Behandlung von linken Jugendverbänden durch die Stadtverwaltung zu protestieren. Dabei wurde ein Transparent mit der Forderung nach linken Freiräumen quer über die Treppe des alten Kreishauses gespannt, um den Eingang symbolisch zu blockieren.

Desweiteren wurden von mehreren Protestierenden Flugblätter an Geschäfte und Passanten verteilt, die über die Zustände in Ratzeburg und die Gefahr, die von den Neonazis ausgeht, informieren sollen. Hintergrund der Aktion waren die erst kürzlich geschehene, von der Öffentlichkeit und Politik völlig unbeachtete Gründung eines offiziellen Treffpunktes für Neonazis und Rechtsextremisten in Ratzeburg.

Weiterhin wurde der [’solid]-Linksjugend Ratzeburg trotz mehrer offizieller Anfragen ein von der Stadt zur Verfügung zu stellender Raum bisher verwehrt. Dass dabei Anträge sogar von zuständigen Stadtverwaltungsmitarbeitern weggeworfen wurden, statt diese an den Stadtrat weiterzuleiten, ist mehr als katastrophal und steht im krassen Gegensatz zu dem bestehenden Gleichstellungsrecht für politische Verbände in städtischen Räumlichkeiten. Dazu sagte eine Anwesende: „Es kann nicht sein, dass die Nazis hier ungestört Freiräume in unserer Stadt errichten können, während antifaschistische und demokratische Gruppierungen von der Stadt derartig schikaniert und vor den Kopf gestoßen werden. Das ist für mich einfach unverständlich und meiner Meinung nach sollten da bei jedem Mitmenschen die Alarmglocken schrillen.“

Mehrere Jugendverbände und politische Organisationen im Kreis, darunter die Partei Die Linke, [’solid]-Verbände Schwarzenbek und Ratzeburg und Antifaschistische Aktionen des Kreises haben angekündigt, auch weiterhin konsequent und öffentlich auf das Naziproblem in Ratzeburg und die katastrophalen Missstände in der Stadtpolitik aufmerksam zu machen.“