Dispo-Kredit: Linke will Zinsen bei der Kreissparkasse deckeln

Michael Schröder, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE Kreistagsfraktion

Fast jeder kennt es: Es ist bald Monatsende, und genau dann geht irgendwas kaputt. Nun muss die Reparatur bezahlt werden. Da ist das Konto ganz schnell überzogen.

In diesem Fall werden Zinsen fällig – und die fallen laut Preisaushang der Kreissparkasse mit 11,72 Prozent richtig hoch aus. Die Linke Kreistagsfraktion will die Zinsen nun begrenzen und bringt zur Kreistagssitzung am 7. März einen entsprechenden Antrag ein. Darin wird gefordert, dass die Mitglieder im Verwaltungsrat der Sparkasse darauf hinwirken, dass die Zinsen für einen Dispositionskredit bei Privatgirokonten ab dem laufenden Geschäftsjahr nicht höher als fünf Prozent über dem Leitzins der Europäischen Zentralbank liegen – also derzeit sechs Prozent nicht überschreitet.

„Viele dieser Menschen leiden unter den hohen Zinsen, vor allem wenn sie durch ihre niedrigen Einkommen immer wieder gezwungen werden, einen kurzlaufenden Kredit aufzunehmen“, so der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei Michael Schröder. “ Seit Jahren gehören Dispokredite zu den teuersten Krediten, obwohl sie für Banken und Sparkassen ein geringes Risiko darstellen. Die Kreissparkasse nutzt ihre Machtposition zulasten der Verbraucherinnen und Verbraucher schamlos aus“, so Schröder weiter.

Hintergrund für den Antrag der Linken ist ein Gutachten im Auftrag des Bundesverbraucherschutzministeriums: Danach verfügen 80 Prozent der Haushalte über einen Dispositionskredit, der im Durchschnitt bei 3000 Euro liegt. Laut der Studie greifen oft Arbeitslose auf Dispo-Kredite zurück, ebenso Alleinerziehende, Paare mit Kinder und Selbstständige.