Kein Fracking im Herzogtum

Fracking:
Exxon-Vertreter trinken vor laufender Kamera ihre Fracking-Flüssigkeit. Heißt das Kommando
nun auch im lauenburgischen Antifracking-Kampf „Voll zurück“?

Nicht beirren lassen – Verbieten!

Das „Erlaubnisfeld Schwarzenbek“ hat sich die kanadische „PRD ENERGY“ gesichert, und deren Vertreter werden wohl nicht ihre Fracking-Brühe nach EXXON-Rezept zusammen rühren. Und die EXXONLeute werden wohl kaum alle 30 Chemie-Additive in ihrem Glas gehabt haben, die sie nach eigener Darstellung von ehemals 150 nur noch verwenden wollen.
Aber, lassen wir die Spekulationen und wenden uns den Tatsachen zu! Enormer Wasser- und Landverbrauch, Umweltverschmutzung und Lärmbelästigung durch zusätzliches Verkehrsaufkommen Tatsache ist, dass bei der (unkonventionellen) Fracking-Fördermethode riesige Wassermengen mit chemischen Zusätzen in die Erde gepresst werden, um Druck aufzubauen und poröses Gestein zu sprengen. Zusammen mit dem Gas/Öl und dem „Lagerstättenwasser“ kommt ein großer Teil der Wassermenge, auch radioaktiv verseucht,
wieder an die Oberfläche, wo es vom Fördergut getrennt und in große Tanks geleitet wird.
Per LKW, oder per Rohrleitung kommt es zu speziellen „Entsorgungsstätten“, oder wird auch in unterirdische Hohlräume „verpresst“. Weil die Förderbohrungen meist nur kurze Zeit produktiv sind, müssen Bohrtürme und Fördereinrichtungen häufig versetzt werden.

Das Ganze verursacht einen immensen logistischen Betrieb, so dass nach der Erschöpfung des Vorkommens da, wo noch vorher ein Stück grüner „Sachsenwald“ war, jetzt möglicherweise eine quadratkilometergroße, vergiftete Mondlandschaft, durchzogen von einem Netz von primitiv befestigten Zugangswegen, entstanden sein wird, von den Schäden an unseren Kreis und Landesstrassen einmal abgesehen…

Nicht „Treu und Glauben“ – Sondern gesetzlich verbieten!

Nun hat aber ja die PRD ENERGY wissen lassen, dass sie doch nur nach Öl bohren wolle. Die Erlaubnis, die sie für das Feld „Schwarzenbek“ bekommen hat, lautet auf “ Aufsuchen von Kohlenwasserstoffen“. Sollen wir nun glauben, dass die Firma, wenn beim Aufsuchen
lukrative Vorkommen von nur mit der Frackingmethode förderbarem Gas und/oder ÖL
gefunden werden, edel darauf verzichtet?

Ein bisschen viel verlangt! Und allzumal, da ja bekannt ist, dass das „Freihandelsabkommen“ der EU mit Kanada, CETA demnächst in Kraft gesetzt werden soll. Mit dem darin
vereinbarten „Schiedsgerichtsverfahren“ gegen die Bundesregierung (oder die EU) ließen sich nämlich alle Hindernisse aus dem Weg klagen.

Da war doch was?

Weshalb nun eigentlich bei uns in Deutschland der Run auf die letzten Reserven fossiler Energieträger? War nicht gestern noch die Rede von der ENERRGIEWENDE?
Eben drum! Die allgemeine Umstellung auf dezentrale Energieversorgung mit erneuerbaren Energien durch Photovoltaik, Wind und Wasser, ohne Atomkraft verdirbt den Energieriesen die Aussicht auf ständig steigenden Profit. Deshalb trommelt eine Propagandamaschinerie auf uns ein und warnt, dass im Winter der gefürchtete „Blackout“ zu erwarten ist und unsere Wohnungen kalt bleiben, und dass Putin uns den Gashahn abdrehen wird und viele Arbeitsplätze verloren gehen werden.

Verschwiegen wird aber, dass längst Übergangspläne erstellt wurden für den geplanten
sukzessiven Übergang, bei Veränderung der Infrastruktur, die die Möglichkeit einer Neuschaffung von Arbeitsplätzen bietet.Als vermeintliche Alternative wird uns eingetrichtert,
dass wir uns „von Putin“ unabhängig machen müssten. Deshalb stehen US-amerikanische Energiekonzerne bereit, uns ihr „Fracking-Liquid-Gas“ in LNGTankern zu liefern, und die kanadischen (das sind auch „europäische“, nämlich SHELL-NL, BP-GB und TOTAL-F)
wollen uns mit „Sand-Schweröl“ beliefern (Das dreckigste Erdöl, das es gibt, bei der Aufbereitung fallen 3-4 mal mehr CO2 und andere Schadstoffe an). Die Geschäfte
werden dann durch die nicht wieder kündbaren Freihandelsabkommen TTIP und CETA abgesichert, die die Konzerne befähigen, riesige Schadensersatzzahlungen per Schiedsgericht einzufordern, die Regierungen, oder die EU aber nicht!

Dann hängen wir erst richtig und unauflösbar an den amerikanisch/kanadischen Gas-und
Ölhähnen! Und wenn unsere ganze Energie-Infrastruktur erst einmal auf die Versorgung mit diesen fossilen Energieträgern ausgerichtet wäre, bedeutete dies wohl den endgültigen
Abschied von der Energiewende!

Wenn, ja wenn wir uns nicht dagegen wehren würden!

Deshalb: Gegen Freihandelsabkommen, gegen Fracking, Gas, Kohle und Atom! Für die Energiewende mit erneuerbaren Energien und den sozialökologischen
Umbau der Gesellschaft!

Auszug aus dem „Erfurter Programm“ der Partei DIE LINKE. (IV.4 Wie erhalten wir Natur und Gesellschaft? Sozial-ökologischer Umbau) Klimaschutz und Energiewende DIE LINKE verbindet den Umbau der Energiewirtschaft mit dezentralen Energieerzeugungs- und -versorgungsstrukturen.

Dies muss zur Demokratisierung der Energiewirtschaft führen, die Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern fördern und zur Reduzierung von CO2 beitragen. Langfristig entsteht so eine sichere, umweltfreundliche, von Importen unabhängige und für alle bezahlbare Energieversorgung.

DIE LINKE setzt sich dafür ein, die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland ohne Vorbedingungen bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 zu halbieren. Auf ihre Senkung
um mindestens 90 Prozent bis Mitte des Jahrhunderts wollen wir hinwirken. Unser Ziel ist die
100-prozentige Versorgung aus erneuerbaren Energien vorrangig bei Ausschöpfung der regional nutzbaren Quellen bis zum Jahr 2050. Dies erreichen wir durch festgelegte Grenzwerte für den CO2-Ausstoß und nicht durch den marktbasierten Emissionshandel.

So können in den Regionen Arbeitsplätze entstehen und die Kommunalhaushalte nachhaltig gestärkt werden.

Wir fordern die unverzügliche Stilllegung aller Atomkraftwerke und ein Verbot für den Export von Atomtechnik. Im Grundgesetz muss das Verbot jeglicher -friedlicher wie militärischer – Nutzung der Atomenergie verankert werden.

Die Endlagersuche muss ergebnisoffen und transparent, unter Einbeziehung der Bevölkerung
erfolgen, der Atommüll auf Kosten der Verursacher an Orten mit den geringsten Risiken verwahrt werden.

Den Neubau von Kohlekraftwerken sowie die Untertagespeicherung von Kohlendioxid wollen wir verhindern…

… Die bisher für Atomkraft, einschließlich Kernfusion, und fossile Energiesysteme eingesetzten Forschungsund Fördermittel sind in den Ausbau erneuerbarer Energiesysteme und Speicherverfahren, die Verbesserung der Energieeffizienz sowie in Ausbau und Regelung
der Netze umzuleiten.

DIE LINKE. Kreisverband Herzogtum Lauenburg
www.dielinke-khl.de
info@dielinke-khl.de
c/o Carsten Friederichs, Sprecher
Gutenbergstraße 33
21521 Wohltorf
04104 – 90 22 85