Rücknahme der Rentenkürzungen und der Rente ab 67 weiterhin erforderlich

Carsten Friederichs, Sprecher

„Das Rentenpaket der Bundesregierung packt die Probleme bei der Rente nur halbherzig an“, erklärt Carsten Friederichs, Sprecher des Kreisverbandes Herzogtum Lauenburg anlässlich der ersten Lesung des Rentenpakets der Bundesregierung im Bundestag. „Zentrale Ursachen der sinkenden Renten und steigender Altersarmut werden von der großen Koalition nicht angegangen.“

Aus Sicht der LINKEN gehen die Vorschläge der Bundesregierung zwar grundsätzlich in die richtige Richtung. Aber die durch die Rentenreform der letzten Jahre drohende Altersarmut wird dadurch nicht verhindert. „Notwendig ist weiterhin die Rücknahme der Rentenkürzungsbeschlüsse der letzten Bundesregierungen“, so Carsten Friederichs, „nur so kann Altersarmut verhindert werden und das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent erhöht werden.“

Auch ist die sogenannte Rente ab 63 ist nach Meinung der LINKEN eine Mogelpackung der Großen Koalition. Zwar wird begrüßt, dass künftig Versicherte mit einer Wartezeit von 45 Jahren die Rente ab 63 ermöglicht werden soll. „Aber faktisch gilt dies nur für die Altersjahrgänge 1951 und 1952“, führt Carsten Friederichs weiter aus, „die meisten Beschäftigten sollen hingegen weiterhin erst mit 67 in Rente gehen können. Wie wenig diese

‚Rente mit 63‘ dazu betragen kann, zukünftige Altersarmut zu lindern, wird schon an den Vergleichszahlen des Jahres 2012 deutlich. Von den insgesamt 829 450 Neurentnern hatten gerade einmal  12 306  = 1,48% die Hürde der 45-jährigen Wartezeit überwunden.“

Auch, dass es bei der sogenannten Mütterrente Verbesserungen geben soll, wird von der LINKEN begrüßt, nur sei dies sehr schlecht umgesetzt. Für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, solle es für die Erziehungszeit nur einen zusätzlichen Rentenpunkt geben, während es für Kinder, die später geboren sind drei Rentenpunkte sind. „Jedes Kind muss der Gesellschaft gleich viel wert sein, egal wann es geboren wurde“, kritisiert  Friederichs. DIE LINKE fordert zudem, die Mütterrente als familienpolitische Leistung aus Steuern zu finanzieren und nicht aus den Beiträgen der Versicherten.