Frauen sind häufig mit herabwürdigender Behandlung konfrontiert, müssen für gleiche Anerkennung das Doppelte leisten und werden dafür sogar noch schlechter bezahlt: 21 Prozent beträgt der Lohnunterschied derzeit. Hinzu kommt, dass Frauen auch bei der unbezahlten Arbeit den Löwenanteil erbringen. Auf diese Ungerechtigkeit macht der internationale Frauentag aufmerksam.

Zum Internationalen Frauentag am 8. März setzte Die Linke in diesem Jahr den Fokus auf den Bereich der Pflege. In über 600 Orten fanden dazu bundesweit an diesem Termin Aktionen statt. Auch in Schwarzenbek verteilten Mitglieder der Linken Rosen an Frauen und informierten mit einem Glücksrad-Quiz über die historische Entwicklungen und die aktuelle Situation von Frauen in unserer Gesellschaft.

Yvonne Treptow, frauen- und sozialpolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion der Linken erklärt:

„Noch immer sind die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung in der Alten- und Krankenpflege viel zu schlecht. Gleichzeitig fehlen nach aktuellen Berechnungen bis 2030 etwa 500.000 Pflegekräfte. Pflegende Angehörige bekommen zu wenig Unterstützung.

Pflege ist weiter ein Armutsrisiko für Patientinnen und Patienten und deren Angehörige. Und für alle Bereiche gilt: häusliche Pflege wird noch immer vor allem von Frauen geleistet. Unentgeltlich oder schlecht bezahlt, klaglos, unbeachtet.“

Die Linke fordert gegen den Pflegenotstand eine Pflegevollversicherung, ein Ende der Privatisierung von Krankenhäusern und eine Ausbildungsoffensive für mehr Personal.

Bei der Aktion in Schwarzenbek wurden außerdem noch Unterschriften für eine Petition zur Auflösung der Pflegeberufekammer in Schleswig-Holstein gesammelt. Treptow: „Die Aufgaben der Pflegeberufekammer sind nicht nachvollziehbar. Die Interessenvertretungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind die Gewerkschaften. Wir lehnen die Zwangsmitgliedschaft in einer Pflegeberufekammer und die Erhebung von Zwangsbeiträgen ab.“

Zum Abschluss besuchte eine Delegation der Linken das Schwarzenbeker Frauenhaus und verteilten dort Rosen an die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen als Zeichen der Wertschätzung.
Foto oben: Yvonne Treptow und
Friederike Trensinger (v. l.) (Foto: privat)