Rückbau AKW Krümmel? Ja – aber sicher!

P R E S S E M I T T E I L U N G

Seit ein paar Wochen liegen die Pläne des AKW-Betreibers für den Rückbau des Atomreaktors in Krümmel öffentlich aus. Die Bevölkerung hat gerade einmal zwei Monate Zeit sich in mehrere Hundert Seiten starke technische Unterlagen einzulesen und ggf. Rechtseinwendungen gegen die Pläne zu formulieren.

„Für Menschen ohne das entsprechende Fachwissen, sind die Unterlagen in der kurzen Zeit im Detail kaum nachvollziehbar. Außerdem bleiben die Formulierungen in vielen Punkten vage und allgemein“, kritisiert Volker Hutfils, Kreisverbandssprecher der Linkspartei, die Vorgehensweise.

Eine Anfrage der Kreistagsfraktion der LINKEN beim Landrat hatte ergeben, dass der Kreis in vielfältiger Weise am Genehmigungsverfahren als Fachbehörde beteiligt ist. Jedoch sei eine Einbeziehung des Kreistages und seiner Fachausschüsse nicht vorgesehen. Hutfils: „Unter einer umfassenden Information und Beteiligung der Bevölkerung stelle ich mir etwas anderes vor. Das Mindeste wäre doch eine öffentliche Veranstaltung gewesen, in der unabhängige Fachleute die Pläne erläutern und Fragen der Bevölkerung beantwortet. In den Unterlagen wird z. B. nicht erklärt, warum bis zu 200 defekte bzw. deformierte Brennstäbe erst im Zuge des Rückbaus, also bei bereits eingeschränkten Sicherheitsvorkehrungen, aus dem Reaktorblock mit einem bisher nicht in der Praxis erprobten Pilotverfahren entfernt werden sollen. Aus sicherheitstechnischen Erwägungen darf mit dem Rückbau erst begonnen werden, wenn sämtlicher Kernbrennstoff aus der Anlage entfernt wurde. Wir werden gegen diese und weitere sicherheitstechnische Mängel in den Unterlagen Einwendungen erheben.“

Wer sich nicht selbst mit den umfassenden Unterlagen auseinandersetzen möchte, kann auf der Internetseite der Linken eine Muster-Einwendung herunterladen (www.dielinke-khl.de). Hier finden sich auch ein Link zu den Genehmigungsunterlagen sowie weitere Informationen und Veranstaltungshinweise.

Hutfils: „Wir möchten alle atomkritischen Menschen ermuntern, mit einer Einwendung ein politisches Zeichen für größtmögliche Sicherheit beim Rückbau zu setzen. Je mehr Menschen Kritik an den Rückbauplänen äußern, desto größer ist der Druck auf die Betreiber und die Genehmigungsbehörden an der einen oder anderen Stelle nachzubessern.“

Im Genehmigungsverfahren für den Rückbau des AKW-Krümmel ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorgeschrieben. Seit dem 24.07.2018 liegen die Unterlagen daher öffentlich aus und können unter anderem auf dem Landesportal Schleswig-Holstein herunter geladen werden:


Fotos: (privat) Volker Hutfils, Sprecher, DIE LINKE. KV Hzgt. Lbg.

Antragsunterlagen Rückbau AKW-Krümmel →

Direkt und indirekt Bertoffene haben noch bis zum 24.09.2018 die Möglichkeit Einwendungen gegen die Rückbaupläne einzureichen.

Wir fordern dazu auf, mit der Einwendung ein politisches Zeichen zu setzen. Alle, die das machen, können auch an dem Erörterungstermin zu diesen Einwendungen mit Rederecht teilnehmen und haben später das Recht, gegen die Genehmigung zu klagen. Wer nicht einwendet, verliert damit auch sein Klagerecht.

Das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atomanlagen (Lagatom) hat entsprechende Mustereinwendungen entworfen, die unter den folgenden Links herunter geladen werden können.

Mustereinwendung als Word-Dokument →

Mustereinwendung als PDF →

Sammel-Mustereinwendung als PDF →

Weitere Informationen zu dem Thema →

und hier noch eine


Informationsveranstaltung
der Initiative AKW-Nee Bergedorf:
18.09.2018, 19:00 Uhr
Café Crysander, Crysanderstraße 61
HH-Bergedorf
Hier der Flyer zur Info-Veranstaltung →