LINKE: CO2-Steuer für Muckibuden notwendig

Herzogtum Lauenburg. Wer kennt das nicht? Das Stück Torte beim Kaffeenachmittag bei der Oma oder das Bierchen abends bei der Sportschau findet sich am nächsten Tag direkt auf den Hüften oder am Bauchansatz wieder. Viele beruhigen dann ihr schlechtes Gewissen mit sportlichen Aktivitäten. Für die meisten stehen dabei Schönheitsideale und die Gesundheit im Vordergrund. Doch kaum jemand macht sich in diesem Zusammenhang Gedanken über die Klimaschädlichkeit seines Handelns.
So warnt Volker Hutfils, fitness-politischer Sprecher der Kreistagsfraktion der Linkspartei, dass schon bei einem 45-minütigen Workout im Fitness-Studio gerne mal 500 bis 1.000 Kalorien einfach so verbrannt werden. Hutfils: „Wenn man dazu noch den Energieverbrauch bei der Erzeugung der Nahrungs- und Genussmittel berücksichtigt, die im Vorwege aufgenommen wurden, entspricht der zweimalige Besuch des Fitness-Centers etwa dem CO2-Ausstoß einer Mittelklasselimousine auf der Strecke Ratzeburg – Mölln. Und das jede Woche! Dem Körper wird also zunächst vorsätzlich überschüssige Energie in Form von Nahrung zugeführt, die dann völlig nutzlos in der Muckibude verbrannt wird. Der Fitnesswahn der Bevölkerung untergräbt damit die Bestrebungen der Bundesregierung ihre Klimaziele doch noch zu erreichen.“ DIE LINKE fordert daher eine Lenkungssteuer in Form einer Klima-Abgabe für Fitness-Studios. Diese sollte möglichst gleich mit den Mitgliedsbeiträgen erhoben werden. Hutfils: „Das gilt natürlich auch für Sportvereine. Ein Problem stellen Jogger und andere Individualsportler dar, weile diese quasi unter dem Radar der Ordnungsbehörden laufen. Hier setzen wir zunächst auf eine freiwillige Selbstbeschränkung in Kombination mit einer Aufklärungskampagne.“ Sollte das keine Wirkung entfalten, müsste nach Ansicht der Linkspartei der Einzelhandel in die Pflicht genommen werden. Denkbar wären zum Beispiel entsprechende Steuern gleich beim Verkauf von Sportartikeln zu erheben. Hutfils: „Unsere Fraktion wird entsprechende Anträge am 1. April in den Kreistag einbringen. Besonders für bewegungsferne Bevölkerungsschichten ist das eine klassische Win-Win-Situation: Mit der Vermeidung unnötiger Anstrengungen leistet man seinen individuellen Beitrag zum Klimaschutz und schont dabei auch noch den Geldbeutel.“