Die faschistische Gruppe „Nationale Offensive Lauenburg“ hat in Ratzeburg ein „NS – Haus“ gegründet und versucht, in der Stadt Fuß zu fassen, um ihre menschenverachtende Ideologie verbreiten zu können. Sie hatte für Samstag, 04.07.200 einen Infotisch auf dem Marktplatz in Ratzeburg angemeldet, um Flugblätter mit Hetzparolen und faschistischen Inhalten unter die Bevölkerung zu bringen.
Ein breites Bündnis von Bürgern Ratzeburgs und Umgebung hatte sich entschlossen, dem Einhalt zu gebieten. Es trafen sich Vertreter der Ratzeburger Kirchen und ihren Gemeinden, dem Bürgermeister, Mitgliedern der Stadtverwaltung, von Stadträten und Kreistagsabgeordneten verschiedener Parteien, (darunter auch DIE LINKE), unserer Jugendorganisation „solid“, Mitgliedern und Vorsitzenden des Ruderclubs, von Sportvereinen, der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten“, der ANTIFA Kreis Herzogtum Lauenburg und dankenswerter Weise auch von Vertretern des „Möllner Bündnisses gegen Rechts“ und des Lübecker Bürgerbündnisses „Wir können sie stoppen“. Es wurde beschlossen, die Bürger zu informieren und zu einer friedlichen Protestaktion aufzufordern.
Etwa 200 Bürger waren dem Aufruf gefolgt, versammelten sich bei der Kirche St. Petri zu einer kurzen Andacht und zogen vereint auf den Marktplatz, nachdem die Nazis ihren Infotisch aufgestellt hatten. Sie formierten sich zu einer Kette rund um den Marktplatz, auf dem sich schon das kleine Nazigrüppchen und antifaschistische Gruppierungen, getrennt von der Polizei, gegenüberstanden.
Passanten, die zum Marktplatz strebten, wurden über Sinn und Zweck der Aktion informiert und gebeten, den Nazistand zu meiden. Der größte Teil des Nazi-„Infomaterials“ wurde eingesammelt und in einem Müllsack entsorgt. Ob es nun der Nazi-Gruppe gelungen ist, vielleicht ein oder zwei Flugblätter zu „verteilen“, ist nicht bekannt.
Dies ist ein Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn alle demokratisch gesinnten Menschen zusammenstehen, wenn, ungeachtet verschiedenerMeinungen, verschiedener politischer Auffassungen und verschiedenen Glaubens ein Bündnis zustande kommt, das sich entschlossen zur Wehr setzt gegen Angriffe auf Demokratie und Menschenwürde.
Wir von der Partei DIE LINKE werden als wachsamer, aktiver Teil des Ratzeburger Bündnisses dabei helfen, Ratzeburg zu einer „Nazi – freien Stadt“ zu machen.
Denn: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Deshalb: Wehret den Anfängen!