Protest gegen Transport von hochradioaktiven Brennstäben

Die Firma Nuclear Cargo & Service (NCS) will in den kommenden Wochen 49 hochradioaktive Brennstäbe aus dem abgewrackten Atomfrachter Otto Hahn von Geesthacht nach Frankreich transportieren, dort in Castorbehälter umfüllen, um sie dann wieder zurück nach Deutschland in das Zwischenlager Lubmin zu verfrachten. Die Brennstäbe wurden nach der Stilllegung des Frachters vor ca. 30 Jahren im Atomforschungszentrum Geesthacht (GKSS) einlagert.

Die Kreistagsfraktion der Partei DIE LINKE protestiert aufs Schärfste gegen den geplanten Straßentransport des strahlenden Atommülls. Es sei zu befürchten, so DIE LINKE, dass der Transport dabei auch durch das Geesthachter Stadtgebiet und andere dicht besiedelte Gebiete rollen werde. Jeder Transport solcher Brennstäbe stelle ein hohes Risiko für die Anwohner der Transportstrecke dar, und eine Fahrt auf der Straße vervielfache dieses Risiko. Es sei unverantwortlich, eine Genehmigung für einen Straßentransport zu erteilen. Wenn er sich nicht ganz verhindern lasse, müsse der Transport über die Schiene laufen.

DIE LINKE fragt:

  • Warum ist jetzt – nach 30 Jahren – auf einmal ein Transport notwendig?
  • War die Aufbewahrung in der GKSS nicht sicher?
  • Warum kann das Material nicht in der GKSS in Castoren umgeladen werden, sondern soll zweimal durch halb Europa transportiert werden, um dann trotzdem wieder in einem Zwischenlager zu enden?
  • Und welche Überraschungen schlummern sonst noch in den Kellern der GKSS, die mit der deutlich erhöhten Leukämierate bei Kindern in der Elbmarsch im Zusammenhang stehen könnten?

DIE LINKE fordert die Landesregierung auf, keinen Straßentransport zu genehmigen und endlich alle Fakten über die GKSS auf den Tisch zu legen. Landrat Krämer wird als Leiter des Katastrophenschutzes aufgefordert, die betroffene Bevölkerung rechtzeitig über den Zeitpunkt und die Route eines möglichen Transportes zu informieren.

Für den Fall, dass tatsächlich ein Straßentransport durchgeführt werden sollte, kündigt DIE LINKE ihren entschiedenen Widerstand an.