Gegenwind für die Linkspartei

Infostand RZ, von links: Michael Schröder (Vorsitzender der Kreistagsfraktion), Volker Hutfils (Kreissprecher)

DIE Linke sammelten Unterschriften für einen gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro

In Ratzeburg, Mölln, Schwarzenbek und Lauenburg waren am Wochenende Mitglieder der Linkspartei unterwegs, um Unterschriften für einen steuerfreien gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro brutto und einem Harzt IV Eckregelsatz von mindestens 500 Euro zu sammeln. Sie unterstützten damit die aktuelle Kampagne eines breiten Bündnisses aus sozialen Verbänden, Gewerkschaften und politischen Organisationen.

Der Gegenwind bei der Aktion war allein witterungsbedingt. Bei Regen und kräftigen Böen waren nur wenige Menschen auf der Straße. ‚Die Reaktionen der Leute waren aber fasst ausnahmslos positiv. In der Bevölkerung gibt es einen breiten gesellschaftlichen Konsens gegen Hungerlöhne und für ein menschenwürdiges Existenzminimum‘, resümiert Volker Hutfils, Kreissprecher der Partei, den Erfolg der Unterschriftensammlung. Allein in Schwarzenbek konnten innerhalb von zwei Stunden über 30 Unterschriften gesammelt werden.

Das Lohndumping in Deutschland sei aus Sicht der Linkspartei auch eine der Ursachen der Eurokrise. Dadurch, dass die Löhne in Deutschland nicht an die wachsende Produktivität angepasst würden, verbillige sich die Produktion und ermögliche damit ersten den steigenden Aussenhandelsbilanzüberschuss Deutschlands. Die im Gegenzug eintretenden Aussenhandelsbilanzdefizite wirtschaftlich schwächerer europäischer Staaten begünstigen wiederum die Schuldenkrise. ‚Ein wirtschaftlich vereinigtes Europa‘, so Hutfils, ‚braucht auch einheitliche Lohn- und Sozialstandards und ein öffentlich kontrolliertes Finanzwesen. Sonst sind wir den global agierenden privaten Bankinstituten und deren Ratingagenturen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.‘