LINKE fordert schnelleren Atomausstieg

Volker Hutfils, Kreissprecher DIE LINKE.KV Herzogtum Lauenburg

DIE LINKE im Kreis Herzogtum Lauenburg begrüßt das endgültige Aus für die sieben ältesten Kernkraftwerke und den Schrottreaktor in Krümmel. Das Vorhaben der schwarz-gelben Regierungskoalition, an der Atomkraft bis zum Jahr 2022 festzuhalten, stößt bei der Linkspartei jedoch auf Ablehnung.

‚Wenn die aktuelle Greenpeace-Studie ein Ausstiegsszenario bis Ende 2014 aufzeigt und sogar das Bundesumweltamt ein Abschalten aller deutschen Atomkraftwerke bis 2017 für möglich hält, ohne dass neue Kohlekraftwerke gebaut oder Atomstrom importiert werden müsste, darf die Bevölkerung den Risiken einer Atomkatastrophe nicht einen Tag länger als unbedingt nötig ausgesetzt werden‘, erläutert der Kreissprecher der LINKEN, Volker Hutfils, die Position seiner Partei. Darüber hinaus fordert DIE LINKE eine Abkehr von der Vormachtstellung der vier großen Energiekonzerne. Die einseitige Ausrichtung auf Großprojekte wie Offshore-Windparks u.ä. führe deshalb in die falsche Richtung und würde auch erst den umstrittenen Bau von weiteren Hochspannungstrassen erforderlich machen, um den Süden des Landes mit Windstrom aus dem Norden zu versorgen. ‚Statt dessen brauchen wir eine kleinteilige, dezentrale, kommunal oder genossenschaftlich gesteuerte und demokratisch kontrollierte Energieversorgung, bei der alle Möglichkeiten einer Ressourcen schonenden Energieproduktion berücksichtigt werden‘, ergänzt Hutfils. Hierzu zählten neben Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme auch Gas betriebene Blockheizkraftwerke und die Weiterentwicklung von Energiespeichertechniken sowie die konsequente Förderung von Einsparpotentialen. Hutfils: ‚Dies wird nur gelingen, wenn die Menschen wieder selbst bestimmen können, wie sie die Energieproduktion, -verteilung und verwendung organisieren wollen und sich nicht dem Diktat einiger Großkonzerne unterwerfen müssen.‘

Über den aktuellen Stand der Atomausstiegsdebatte, mögliche Alternativen für eine echte sozial-ökologischen Energiewende sowie über den Fortgang der Mahnwachen und Protestaktionen wird DIE LINKE auf ihrem offenen Mitgliedertreffen am Montag, 6.6.11 um 19 Uhr im Schwarzenbeker Regionalbüro in der Hamburger Straße 17 beraten. Zur Einführung in das Thema werden Ausschnitte aus einem Dokumentarfilm gezeigt. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.

DIE LINKE ruft alle Kernkraftgegnerinnen, denen der halbherzige Ausstiegskompromiss nicht weit genug geht, dazu auf, sich an den über die Pfingsttage geplanten Protestaktionen am KKW Brokdorf zu beteiligen.