Was wird aus der KSK?

Auf Einladung von Landrat Krämer hat sich unsere Linksfraktion mit dem Geschäftsführer der Kreissparkasse, Herrn Burghardt, getroffen, um über die Chancen und Risiken, die sich aus der geplanten Beteiligung der Haspa ergeben, zu sprechen. Leider unterliegen die bereits bis ins Detail ausgearbeiteten Verträge der Geheimhaltung. Auch die Entscheidung über den Verkauf von rund 25 % der KSK an die Haspa soll auf dem nächsten Kreistag am 10.03.2011 unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. In unseren Augen stellt dies eine Entmündigung der Eigentümer der Kreissparkasse dar – sie gehört noch zu 100 % allen Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises.

In dem Gespräch konnten durch Herrn Burghardt und Herrn Krämer in seiner Doppelfunktion als Landrat und Verwaltungsrat der KSK einige unserer Bedenken ausgeräumt werden. So sei nicht geplant Filialen zu schließen oder Mitarbeiter in diesem Zusammenhang zu entlassen. Auch eine Auslagerung von Geschäftsbereichen der KSK an Tochterunternehmen der HASPA Holding, wie es bei anderen Beteiligungen der Haspa die Regel war, soll es angeblich nicht geben.

Das Ziel der Haspa ist ganz offensichtlich die Expansion in das Hamburger Umland und die KSK erhofft sich durch die Vermarktung spezieller Haspa-Produkte ein Stück von dem Kuchen abzubekommen.

Offiziell steht die Eigenkapitalstärkung nach dem beinahe Zusammenbruch der Landesbank HSH im Vordergrund. Der Einstieg des starken Partners Haspa verspricht Sicherheit auch bei hochspekulativen Geschäften und erhöht die Kapitaldeckung für die Ausdehnung des Kreditgeschäftes auf Großkunden.

Aber brauchen wir das überhaupt?

Die KSK ist nach eigenem Bekunden wirtschaftlich kerngesund. Der Kreis profitiert von den Ausschüttungen in Millionenhöhe, die er jedes Jahr von der KSK erhält. Gerade durch das solide Geschäftsgebaren und die regionale Verankerung konnte die KSK die letzte Wirtschaftskrise nahezu unbeschadet überstehen. Die Haspa hat dagegen in den letzten Monaten eher durch Datenschutz-Skandale auf sich aufmerksam gemacht.

Ohne Not soll hier ein bewährtes Geschäftsmodel geändert und die kommunale Kontrolle teilweise abgegeben werden. Und die Folgen sind noch gar nicht abzusehen: Die EU steht dem neuen Sparkassengesetz sehr ablehnend gegenüber. Es könnte sein, dass entweder eine Rückabwicklung dieser Beteiligung gefordert wird oder das diese Beteiligung der Einstieg in die Privatisierung des gesamten Sparkassensektors wird.

Es muss die Frage erlaubt sein, wer einen Vorteil von dieser Fusion hat? – Sie oder ich und die Mehrzahl der Einwohner unseres Kreises sind es sicherlich nicht.

DIE LINKE Kreistagsfraktion wird deshalb am 10.03.2011 gegen eine Beteiligung der Haspa an unserer Kreissparkasse stimmen! Wir möchten alle Einwohner ermutigen, sich an der Bürgersprechstunde am Anfang der Kreistagssitzung zu beteiligen und die Abgeordneten in diesem Punkt zur Rede zu stellen.