Stellungnahme zur Landtagswahl

Volker Hutfils, Kreissprecher

In einer ersten Analyse versucht Volker Hutfils, Kreissprecher der Linken, das schlechte Wahlergebnis seiner Partei zu erklären: „Das Ergebnis der Landtagswahl ist für uns eine herbe Enttäuschung. Wir sind bereits unter ungünstigen Umständen in den Wahlkampf gestartet. Unsere junge Landtagsfraktion hatte in der verkürzten Legislaturperiode wenig Gelegenheiten linke Akzente in der Landespolitik zu setzen.

Das Kopf an Kopf Rennen von CDU und SPD hat dazu geführt, dass potentielle Linke-Wähler zähneknirschend doch noch mal SPD gewählt haben, um Jost de Jager zu verhindern. Einen weiteren Teil unserer Wählerschaft haben wir sicherlich auch an die Piraten verloren. Was mir jedoch wirklich Sorgen bereitet, ist dass offensichtlich ökonomische Belange einen weit höheren Stellenwert erlangt haben, als Begriffe wie Chancengleichheit oder soziale Gerechtigkeit.

Wir sind daher mit unseren Kernthemen oft nicht bis zu den Wählern vorgedrungen. Dies deutet auf eine Entsolidarisierung in der Gesellschaft hin. Die geringe Wahlbeteiligung zeigt auch, dass gerade in unserem Wählerklientel viele Menschen bereits so weit an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, dass Hoffnungslosigkeit und das Gefühl, dass man ja doch nichts ändern kann, zu einer Art gesellschaftlicher Verweigerungshaltung geführt haben.

Trotz eines engagierten Wahlkampfes, für den ich mich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern bedanken möchte, ist es uns daher leider nicht gelungen, unsere Wählerschaft zu mobilisieren.“